4. Das Gemeindehaus der Auferstehungskirche

Der starke Bevölkerungszuwachs Hamburgs ließ in allen Randqemeinden eine sprunghafte Entwicklung erkennen. Auch in dem Gebiet um die Auferstehungskirche gab es ein lebhaftes Bauen. Die Nordseite der Hellbrookstraße und das Gelände zwischen der Bramfelder Straße und der Osterbek wurde in stürmischem Tempo bebaut.

Bei der Großwohnhausbauweise unserer Gemeinde wurde es für den Kirchenvorstand, um den Pastoren die erforderliche Arbeitsmöglichkeit zu schaffen, Pflicht, sich am Großwohnbau zu beteiliqen, da der Kirchenrat 1924 den Bau der beiden Pastorate neben der Kirche noch zurückgestellt hatte. Nachdem am 21. September 1924 Herr Pastor Grube aus Schönkirchen bei Kiel in die neu­begründete vierte Plarrstelle gewählt war, wurde 1925 von Herrn Lemcke ein Bauplatz Ecke Wachtel- und Geierstraße erworben und dort mit je einem Baukostenzuschuss der Hamburgischen Beleihungskasse und der Hamburger Sparcasse von 1827 ein kirchliches Großwohnhaus erbaut, in dessen Erdgeschoss das Pastorat für Pastor Grube mit Konfirmandensaal nach hinten heraus erstellt wurde. 1928 wurde für Herrn Pastor Saß, den Nachfolger des 1921 pensionierten und aus der hamburgischen Landeskirche nach Thüringen übergetretenen Pastor Bleymüller Ecke Hellbrookstraße/Morgensternsweq ein gleiches Pastorat mit Konfirmandensaal geschaffen. 1926 waren die Pastoren Dahmlos und Schade in die 5. und 6. Pfarrstelle von Nord-Barmbek gewählt worden, dem ersteren wurde der Bezirk Hartzloh, dem letzteren die Westhälfte von Dulsberq zugewiesen.

War so bisher die kirchliche Arbeit in einzelne Zellen aufgelöst, so wurde sie nun in dem Gemeindehaus vereinigt, das als zweiter Teil der Baugruppe der Auferstehungskirche errichtet und am 2. Dezember 1927 durch Senior D. Stage eingeweiht wurde. Es enthielt links vom Eingang den heute wieder errichteten und nach dem hochverdienten, durch einen tragischen Unglücksfall ums Leben gekommenen Gemeindeältesten Wilhelm Palm benannten kleinen Gemeindesaal, die langgestreckten Garderoben, rechts die Krippe und zwei Konfirmandensäle, im 1. Stock den 450 Sitzplätze fassenden Festsaal mit Empore und die Wohnung für den Diakon, der gleichzeitig Hausmeister wurde, im 2. Stock das Kirchenvorstandszimmer und die Wohnung für zwei Schwestern. Wie stark dieses Haus sofort benutzt wurde, geht aus den Zahlen des Jahres 1928 hervor: allein in der Bilderschau, die im Festsaal geboten werden konnte, wurde das Haus in 63 Veranstaltungen von 6.289 Kindern und 6.497 Erwachsenen besucht.

Als im zweiten Weltkrieg fast ganz Barmbek zerstört wurde, blieb der Kirchenbau erhalten. Während die umgebenden Häuserblocks schwere Kriegsverwüstungen erfuhren, auch das Gemeindehaus arg beschädigt war, blieb die Kirche erhalten.

Gemeindehaus und Kirchenbüro mussten dagegen schrittweise neu aufgebaut werden.